Reichsarbeitsdienst-Lager Hochrhön

Dr. Hellmuth-Lager aus der NS-Zeit am Schwarzen Moor in der Rhön

Während des Nationalsolzialismus wurde zwischen 1934 und 1936 eine Lager des Reichsarbeitsdienstes auf der Hochrhön direkt am Schwarzen Moor errichtet. Das Arbeitslager beherbergte zeitweise bis zu 300 Personen und wurde von Mainfrankens Gauleiter Dr. Otto Hellmuth im Rahmen seines so genannten Dr-Hellmuth-Plan zur Neuordnung des Gaues Mainfranken erbaut. Ziel war es, mit einem Rhönaufbauplan die wirtschaftlich schwache Region Rhön für die Landwirtschaft nutzbar zu machen und so aus einem Notstandsgebiet ein Wohlstandsgebiet zu machen. Der Reichsarbeitsdienst musste dazu auf der Hochrhön Drainagen legeln, Steine entfernen, den Kartoffelanbau starten und auch ganze Fichtenwälder pflanzen. Allerdings machte das raue Klima der Rhön diesen Plan nicht umsetzbar und so wurde das Lager 1945 noch vor Kriegsende wieder aufgegeben und das gesamte Lager bis auf die Grundmauern abgetragen. Die Fundamente sind heute noch zu erkennen und auch das steinerne Tor am Eingang zum ehemaligen Reichsarbeitsdienst-Lager steht noch heute in der Nähe des Eingangs zum Schwarzen Moor und dient als Mahnmal an diese Zeit.

Weitere Relikte aus der Nazi-Zeit auf der Hochrhön und Zeitzeugen dieser Aufbaumaßnahmen sind der Rhönhof, der 1938 als Musterhof für die Bewirtschaftung der Hochrhön fertiggestellt wurde (heute ein Ausflugsziel auf der Hochrhön mit Gaststätte und Streichelzoo) und viele Fichtenwälder auf der Hochebene der Rhön, wie zum Beispiel direkt am Schwarzen Moor, die zu den insgesamt 500 Hektar Wald gehören, die damals auf der Hochrhön aufgeforstet wurden.

Relikt der Nazi-Zeit, das steinerne Tor aus Basalt zum ehemaligen Reichsarbeitsdienst-Lager Hochrhön

Anfahrt nach Fladungen bzw. Schwarzen Moor mit dem Reichsarbeitsdienst-Lager Hochrhön:

Fladungen in der Rhön liegt an der Bundesstraße B 285 zwischen Kaltensundheim und Ostheim v.d. Rhön und ist über die Autobahn A 71, Ausfahrt Mellrichstadt zu erreichen. Das Schwarze Moor mit den Überresten des Reichsarbeitsdienst-Lagers Hochrhön liegt am östlichen Ende des Schwarzen Moores direkt gegenüber dem Parkplatz am Schwarzen Moor, der von Fladungen aus über die Hochrhönstrasse sehr schnell erreichbar ist.